Goldstadt-Radio
Das Wichtigste ist: Triff dich niemals mit jemandem, den du im Chat oder sonst wo im Internet kennengelernt hast.
Rede immer zuvor mit deinen Eltern. Geh keinesfalls auf irgendwelche Versprechen von Geld, Geschenken und Ähnlichem als Belohnung für Fotos oder ein Treffen ein. Du glaubst vielleicht, dass du den Erwachsenen einfach austricksen kannst und so schnell an zusätzliches Taschengeld kommst, aber im Zweifelsfall könnte er stärker als du sein und dich mit Gewalt zu etwas zwingen.
Bedenke, dass andere Kinder und Jugendliche vielleicht nicht so weit entwickelt sind wie du. Dräng sie nicht zu Gesprächen, die sie nicht führen wollen, insbesondere über Sex. Erinnere dich auch daran, wie du selbst vielleicht als 10-, 12- oder 14-Jähriger warst. Du hattest vielleicht ganz andere Interessen als jetzt, wo du dich für andere Mädchen oder Jungen interessierst. Andere Kinder und Jugendliche, die du hier kennenlernst, könnten noch genauso sein. Überrede sie nicht und zwing sie nicht, über Dinge zu reden, die ihnen unangenehm sind oder die sie vielleicht gar nicht verstehen. Keinesfalls solltest du versuchen, andere Kinder oder Jugendliche in „Rollenspiele“ zu verwickeln.
• Gib keine persönlichen Daten wie Wohnort, Handynummer oder den Namen deiner Schule an Unbekannte oder Leute, die vielleicht behaupten, in deiner Nähe zu wohnen.
• Auch wenn du neugierig bist, lass dich nicht von Leuten, die wesentlich älter als du sind, in sexuelle Gespräche verwickeln.
• Überlege dir gut, was du in deinem Profil schreibst, oder welche Fotos du veröffentlichst. Nicht nur, dass du kranke Personen so auf dich aufmerksam machen könntest, du könntest auch zukünftige Arbeitgeber, bei denen du dich nach deiner Schulzeit bewirbst, verschrecken. Es ist nicht cool, sich als großer Trinker, harter Gangster-Rapper oder Ähnliches zu inszenieren. Bei allem, was du im Internet veröffentlichst, musst du damit rechnen, dass es für die Ewigkeit auffindbar ist und Leute später in deinem Leben einen schlechten Eindruck von dir bekommen.
• Lass dich nicht von unsinnigen Versprechen, wie z.B. dass ein Modelagent dich zum Model machen will, ködern.
• Überleg dir gut, was du auf deinem Rechner installierst, vor allem, wenn Leute aus dem Chat es dir empfehlen. Hinter einem lustigen Spiel oder einem Screensaver könnten sich böse Programme verstecken, die dazu dienen, dich auszuspionieren. Hinweise für Erwachsene Als Erwachsener solltest du es eigentlich am Besten komplett vermeiden, Jugendliche oder gar Kinder anzusprechen. Du lebst in einer vollkommen anderen Welt als sie, auch wenn dir das vielleicht nicht bewusst ist. Kinder und Jugendliche sollten die Möglichkeit haben, selbständig und ohne Erwachsene, die sie bedrängen, selbst groß zu werden und ihre eigene Jugend zu haben. Wenn du vielleicht gerade erst 18, 19, 20 geworden bist, bedenke wie massiv die Altersunterschiede noch sein können. Eine Person in deinem Alter mag dir ebenbürtig sein, aber es ist kein Kavaliersdelikt, nur weil du vielleicht bei Leuten in deinem Alter nicht landen kannst, immer jüngere Personen anzusprechen, bis du schließlich bei 12-Jährigen landest. Du hast es doch sicher nicht nötig, dir Selbstbestätigung zu holen, indem du dich von einem Kind, das es nicht besser versteht, anhimmeln oder gar sexuell befriedigen lässt. Gar keinen Spaß verstehen wir und der Gesetzgeber, wenn Erwachsene versuchen, Kinder oder Jugendliche in sexuelle Gespräche zu verwickeln, ihnen Fotos zu entlocken oder sie zu Treffen zu überreden. Wenn wir dich dabei erwischen, riskierst du nicht nur, hier lebenslang Hausverbot zu erhalten, sondern auch eine Gefängnisstrafe. Sexuelle Kontakte mit Kindern unter 14 sind Kindesmissbrauch, egal wie sehr du dir einredest, dass das Kind neugierig war oder es wollte. Sexuelle Kontakte mit unter 16-Jährigen ist Verführung Minderjähriger. Rollenspiele mit unter 18-Jährigen, Weitergabe von pornographischen Bildern und Ähnliches sind ebenfalls strafbar. Wenn du ein „gutmeinender“ Erwachsener bist: Überrede Kinder und Jugendliche nicht dazu, sich zu treffen oder Ähnliches, nur um ihnen vorzuführen, wie unsicher das ist. Du setzt dich damit selbst nur einem schlimmen Verdacht aus und erreichst letztendlich sowieso nichts damit. Es kam im Übrigen auch schon vor, dass Kinderschänder genau dies als Ausrede benutzt haben. Vergiss es. Selbst wenn das wirklich deine Absicht war: Niemand glaubt dir, also lass es einfach. Das gleiche gilt im Übrigen für Erwachsene, die meinen, im Chat als Kinder und Jugendliche getarnt „ermitteln“ zu müssen: Du machst lediglich uns die Arbeit schwer, wenn wir versuchen, gefährliche Personen zu enttarnen und zu entfernen. Wie sollen wir denn deiner Meinung nach einen Erwachsenen, der sich als Kind ausgibt, um sich an sie heranzumachen, unterscheiden von einem Erwachsenen, der sich als Kind ausgibt, um potentielle Kinderschänder zu überführen? Es geht nicht und macht nur unseren Job schwieriger, und im Zweifelsfall stehst du selbst im Verdacht. Im Übrigen wird so das Problem noch verschärft: Gerade die sehr plakativen Kindernicks, die Erwachsene gerne verwenden, locken, wenn sie in großer Zahl auftauchen, echte Kinderschänder an, da sie wehrlose Opfer wittern. Allgemein gilt jedoch für das Internet dasselbe wie für alle Medien: Das Internet ist kein Babysitter! Kinder sind prinzipiell jederzeit in Gefahr, durch Medien überfordert zu werden. Genauso wie empfohlen wird, z.B. Fernsehsendungen für Kinder gemeinsam auszusuchen und am Besten auch mit ihnen gemeinsam zu sehen, empfehlen wir, dass sich Kinder, speziell unter 14, nicht immer alleine im Internet oder in Chats aufhalten sollten – begleiten Sie ihre Kinder gelegentlich im Internet, und seien Sie nach Möglichkeit immer in Rufweite, während Ihr Kind online ist. Eine Reihe von Tipps: Falls Sie es nicht ohnehin schon tun, befassen Sie sich selbst mit dem Medium „Internet“. Ihre Kinder tun es sowieso, und Sie sollten wissen, was Sache ist. Beachten Sie hierzu auch die Kampagne „SCHAU HIN! Was Deine Kinder machen“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, deren Ziel es ist, „die Öffentlichkeit für das Thema ‚Kinder und Medien‘ zu mobilisieren, um damit insbesondere die Medienkompetenz der Eltern zu stärken. Dasselbe Ziel verfolgt auch die Aktion „Kinder sicher im Netz“ von u.a. der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes (ProPK) und der „Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia (FSM)“, über die Sie ausführliche Informationen und Tipps rund um die Sicherheit Ihrer Kinder im Internet erhalten, insbesondere auch rund ums Chatten. Signalisieren Sie immer Gesprächsbereitschaft! Erinnern Sie Ihre Kinder regelmäßig daran, dass sie mit Ihnen über alles, was sie im Internet erleben, reden können.
• Vereinbaren Sie Zeiten, zu denen Ihre Kinder online sind, und kontrollieren Sie das auch.
• Fordern Sie Ihr Kind auf, die oben genannten Verhaltenstipps zu befolgen.
• Klären Sie Ihr Kind regelmäßig über die Gefahren des Internets auf:
• Pädokriminelle
• Gewalttäter
• Personen, die sich als Kinder ausgeben
• Spam-E-Mails auch pornographischen Inhalts
• Propaganda speziell auch rechtsextremistischen Inhalts Wenn Ihr Kind die Gefahren des Lebens und auch des Internets versteht, wird es lernen, ihnen aus dem Weg zu gehen.
Weiterführende Informationen und Hilfen zum Thema „Kinder und Internet“ finden Sie hier:
• Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend bietet zu diesem Thema die Broschüre „Ein Netz für Kinder – Surfen ohne Risiko?“ zum Bestellen oder Herunterladen mit weitergehenden Tipps und Hinweisen an.
• http://www.jugendschutz.net/, eine Gründung der Jugendminister aller Bundesländer und angebunden an die Kommission für Jugendmedienschutz, bietet die Broschüre „Chatten ohne Risiko? – Zwischen fettem Grinsen und Cybersex“ an, die „neben einem Chat-Atlas mit ausgewählten Chats auch eine rechtliche Bewertung von Übergriffen im Chat sowie Sicherheitshinweise für Kinder, Jugendliche und Eltern“ beinhaltet.
• Vom saarländischen Ministerium für Inneres, Familie, Frauen und Sport wird in Zusammenarbeit mit der Stiftung Hänsel und Gretel das Projekt „http://klickx.net/index_full.html – gegen sexuellen Missbrauch im Chat“ durchgeführt. Auf der Internetseite werden u.a. folgende Informationen angeboten:
• Für Mütter und Väter (Was ist ein Chat?, Missbrauch im Chat, Täterstrategien, Was man wissen muss, Schutz vor Missbrauch, Was tun bei Missbrauch?, Pornografiekonsum)
• Für Mädchen und Jungen (Tipps, Misstrauen ist clever, Wie man sich wehren kann, Chattiquette)
• Rechtliches (Strafbarkeit)
• http://polizei-beratung.de , die Internetseite der „Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes“ (ProPK), bietet auf ihren Seiten unter „Aktionen“ zum Thema „
• Begriffe
• Rechtliche Grundlagen
• Schutzmechanismen
• Polizeiliches Einschreiten
• Das können Sie selbst tun
• Hilfseinrichtungen/Ansprechpartner
• Unsere Partner
• Weitere Initiativen
• Was tun, wenn Sie Anzeige gegen einen Chatbenutzer, der Ihr Kind im Chat sexuell belästigt hat, erstatten möchten? Gehen Sie folgendermaßen vor:
• Erstatten Sie Anzeige „gegen unbekannt“
• Geben Sie in der Anzeige an,
• den Namen des Chats/der Community, in dem der Vorfall geschah o den Nicknamen in möglichst exakter Schreibweise – mit allen Sonderzeichen, die ggf. darin enthalten sind, mit dem „der Täter“ gechattet hat,
• den Nicknamen in möglichst exakter Schreibweise – mit allen Sonderzeichen, die ggf. darin enthalten sind, mit dem Ihr Kind gechattet hat,
• das Datum/die ungefähre Uhrzeit, zu der Ihr Kind mit „dem Täter“ gechattet hat,
• was Ihr Kind im Chat mit „dem Täter“ besprochen hat
• ggf. Dialogmitschnitte/Screenshots Diese Informationen leitet die Polizei dann an uns weiter und bittet um Datenrecherche und -herausgabe: Wir können dann feststellen, über welche IP-Nummer („Adresse“ des Computers, mit dem man zu einem bestimmten Zeitpunkt ins Internet eingewählt ist) der Nickname gechattet hat. Dann teilen wir diese IP der Polizei mit, die sich wiederum an den Provider (üblicherweise eine Telefongesellschaft) dieser IP wenden wird, welcher dann feststellen kann, wo der Computer steht (die echte Adresse), der mit dieser IP zum entsprechenden Zeitpunkt in das Internet eingewählt war. Und dann wird man hoffentlich feststellen können, wer an diesem Computer saß… Kurz: teilen Sie der Polizei alles mit, was Sie zu der Sache wissen/vermuten. Lieber eine weniger nützliche Information zu viel als eine nützliche zu wenig. Leider gilt prinzipiell, dass viel zu viele Menschen, auch Erwachsene, im Internet viel zu vertrauensselig Fremden gegenüber sind. Eine gesunde Skepsis, gerade im Umgang mit vertraulichen persönlichen Daten (voller Name, Telefonnummer, Adresse etc.), sollte überall, egal ob im Chat, per E-Mail oder bei anderen Internet-Diensten, an den Tag gelegt werden.
©2023 Goldstadt-Radio | Design by Kairo92 | Admin Login